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Der Unterschied zwischen EGO und ICH


Oft schreibe ich in meinen Texten EGO/ICH. In der Bedeutung sind die beiden Worte grundsätzlich gleich, haben jedoch im Ausdruck, beim Benennen, einen Unterschied.


Ein ICH baut sich durch unsere Gedanken auf. Wenn du als Mensch geboren wirst, hast du noch kein ICH weil du nicht denkst. Eine Identität, also das ICH, entsteht erst, wenn wir beginnen zu denken.


Im Laufe unserer Kindheit bauen wir unser ICH immer mehr aus. Wir sind der Bruder oder die Schwester, wir sind der Liebling von der Oma, wir sind der Schüler in der Klasse, wir sind der Fussballer, wir identifizieren uns auch z.B. mit der SVP oder einem anderen Verein…wir bauen durch unsere Rollen unsere Identität auf. In der Pubertät kommt dies ganz stark zum Ausdruck. Es ist die Identitätssuche, nach sich selber suchen.


Diese Erschaffung des ICH verläuft auf natürliche Weise. Sobald ich mich mit etwas identifiziere und es als "mein“ betrachte, das mir gehört, beginnt das EGO zu wirken. Dieses EGO, das auf der Grundlage des ICH* entsteht, will sich durchsetzen, immer Recht haben, eine Meinung vertreten, alles kontrollieren, besitzen wollen, festhalten, Macht ausüben

( positiv wie negativ ). 


Dieses EGO kann so bestimmend werden, dass es Ausdruck von Narzissmus wird. Das ist die nächste Stufe. Im Narzissmus regiert nur noch das EGO. Es ist in seiner vollen Präsenz sichtbar. Dieses EGO kann keinen Bezug mehr nehmen zum Umfeld und es integrieren. Es geht alleine nur noch darum, dieses EGO zu befriedigen und zu leben. Es geht nur noch um die eigene Identität und um dessen Durchsetzungen. Es geht nicht mehr um einen Sinn oder Zweck.


In der Politik erkennen wir dies sehr gut. Dort geht es immer nur um die Durchsetzung von Meinungen und Recht. Parteien gegen Parteien. Im Grunde kann man die Aussage machen, dass es in der Politik um die Befriedigung des EGO und dessen Identität geht. Aber nicht nur in der Politik. Wir Menschen ticken so. Nur ist es den wenigsten gegönnt dies an sich zu erkennen.


Die Entwicklung des Menschen hat sich seit Jahrhunderten nicht verändert. Der Mensch erkennt sich selbst, sein EGO, das durch Gedanken gebildet wird, immer noch nicht. 


Das Entstehen des EGO  ist die Grundlage von Krieg. Und das EGO entsteht durch Gedanken an die wir kontrollierend und rechthaberisch glauben zu sein.


Das EGO ist das Gegenteil von SEIN. Menschen die sehr sanft wirken in ihrem Wesen, haben grundsätzlich kein stark ausgeprägtes EGO. Sie sind weniger an ihre Gedanken verhaftet und verspüren nicht das Bedürfnis, dem EGO Raum zu geben. Sie sind eher demütig, bescheiden, hilfsbereit bis hin zur Selbstlosigkeit.


Autorin

Tanja Eberle

18.06.2025

 
 

©2024 Tanja Eberle Erstellt mit Wix.com

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