Frau Nichts und Herr Niemand

Gut, damit kannst du wahrscheinlich nicht viel anfangen.

Hast du dir auch schon die Frage gestellt, wer du bist?

Hast du dir auch schon Gedanken darüber gemacht, wie dein Ego entstand oder am Leben bleibt? Nein?

Verwirren dich diese Fragen und du greifst dir an den Kopf und denkst: «Die hat doch nicht alle Schrauben angezogen.» Da stimme ich dir völlig zu. Das ist so. Nichtsdestotrotz macht es unglaublichen Sinn, dir mal Gedanken darüber zu machen, wer du in Wirklichkeit bist.

Du denkst wahrscheinlich, dass du der Vater deiner beiden süssen Kinder bist, der Banker bei der Kantonalbank Zürich, die Verkäuferin im Coop oder die Enkelin deiner Grossmutter.

Ja, das ist die Identität deiner Gedanken, welche dein ICH/EGO bilden. Würde es keine Gedanken geben, könntest du kein ICH/EGO haben. Dein ICH besteht nur aus Gedanken an die du glaubst.

Stell dir vor, du schwebst alleine im Weltall. Dies schon seit 100 Jahren. Niemand ist da, der dir sagt, wie gerne er dich hat, niemand ist da, der dich beim Namen ruft. Niemand ist da, mit dem du UNO spielen kannst. Niemand ist da, mit dem du telefonieren kannst. Niemand ist da, der dich in die Arme nimmt und dir sagt, dass er dich mega fest gerne hat. Da ist niemand, auch kein Hund. Auch keine Katze und auch keine Pflanze noch ein Baum. Einfach nichts.

Jetzt stell dir die Frage: Wer bin ich?

Erkennst du, wie das ICH/EGO sich ernährt? Was braucht das ICH/EGO zum Leben?

Genau; andere Menschen, Tiere und Pflanzen.

Ohne andere Menschen, Tiere und Pflanzen kann unser ICH/EGO gar nicht leben.

Deshalb möchte das ICH/EGO immer jemand sein; die nette Nachbarin, der Chef, die Geliebte, das Opfer, der Retter, Pippi Langstrumpf und was es alles sonst noch so gibt an Rollen die wir auf dieser Lebensbühne spielen dürfen. Such dir eine aus. Du hast freie Wahl, die Rolle zu spielen, in der du dich am Wohlsten fühlst.

Aber Achtung:

Auf dem Sterbebett löst sich dein ICH/EGO auf. Der Tod nimmt es dir. Was bist du dann?

Tanja Eberle

17.03.2025