Das kann dich verwirren; Selbstbestimmung

Dieses Wort findet sehr viel Raum in unserem Denken. Doch ist es so einfach, wie es scheint?

In der Welt unseres Ego ist sie sehr beliebt. Diese «Selbstbestimmung». Oft wird damit «ich will» «ich muss» »ich kann» »ich brauche» « ich bestimme» formuliert. Aus dem Verstand heraus. Alles kontrollierend. Da hat normalerweise keine Offenheit, freies Fliessen, Natürlichkeit, Vertrauen und Loslassen einen Platz.

Alles will mit dieser Selbstbestimmung kontrolliert werden. Fühlst du die Energie in deinem Körper, wie starr und streng sie sich anfühlt?

«Ich will selbstbestimmt sterben.» Ist ein Satz, den ich oft lese und höre. Nun ja, jeder darf sich dies wünschen. In meinen Erfahrungen und dem tiefen Denken stelle ich jedoch fest, dass diese Bestimmung oft sehr kopfgesteuert ist und weniger mit dem Herzen und von der Liebe begleitet wird.

Das Ego hat Angst, die Kontrolle über etwas zu verlieren und es sich so seiner Angst bewusst werden müsste. Für das Ego ist es einfacher, zu kontrollieren, um so die Illusion aufrecht zu erhalten, dass er alles selbst bestimmen kann.

Doch irgendwann im Leben, wenn du vom Glück des Lebens gesegnet wirst, wirst du in deinem Bewusstsein erkennen, dass jeder gefühlte Schicksalsschlag dich sehr viel über das Leben gelehrt hat. Du hast einen Wandel vollzogen, wahrscheinlich war er schmerzhaft und doch hat er dein Leben erfüllender und seelisch reifer werden lassen.

Du blickst anders auf die Welt, du denkst anders, du fühlst Demut. In solchen Momenten ist es möglich, dass du dir bewusst wirst, dass du nicht wirklich von etwas eine Ahnung hast, sondern dein Ego einfach so tut als ob.

Schau dir den Sternenhimmel an. Unser Universum. Schau dir die Natur an. Faszinierend. Und niemand weiss, wie dies alles entstehen konnte. Doch das Ego tut im Alltag so, als ob es alles wüsste und bestimmen kann.

Das ist eine Illusion.

Du erkennst die Illusion der Selbstbestimmung dann, wenn du das Steuer des Schiffes deinem Kapitän überlässt. Nenn es dein wahres Selbst, nenn es Seele, nenn es Liebe, nenn es Gott, nenn es Natur. Egal welches Wort du dafür verwenden möchtest. Das spielt keine Rolle. Es geht nur darum zu erkennen, dass wir im Leben sowie im Sterben dem Kapitän des Schiffes vertrauen dürfen. Er kennt den Kompass und wenn dein Ego etwas anderes will als der Kompass anzeigt wohin das Schiff steuern soll, dann werden Gewitter, Blitze und hohe Wellengänge dich lehren, dass es keinen Sinn macht das Ego ans Steuer zu lassen.

Das Ego darf einen Gästeplatz einnehmen und die Fahrt geniessen. Vielleicht kann das Ego manchmal etwas mithelfen, das Schiff sauber zu halten, für genug Essen zu sorgen oder zu schauen, ob die Segel korrekt gehisst sind. Der Kapitän wird dem Ego für diese Unterstützung dankbar sein.

Autorin

Tanja Eberle

30.11.2025