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Macht, Vergewaltigung, Mord, Folter, Missbrauch... und der WALD 

 

Erschreckend diese Worte zu lesen. Ich fühle mich in der Gegenwart dieser Worte unwohl, möchte am liebsten davonlaufen. Doch was, wenn da die Neugier ist, die versucht dem menschlich Abgründigem näher zu treten? Es distanziert betrachten zu wollen, ohne das Ziel es in das Leben integrieren zu wollen... 


Letzthin ging ich allein in einem fremden Wald spazieren. Es war Morgen, die Vögel zwitscherten und die Sonne strahlte durch die Bäume des Waldes. Eigentlich friedlich. Wie es sich gehört an einem Sonntagmorgen. Und doch war da diese Stille. Diese unheimliche Stille und diese Gedanken in meinem Kopf. Gedanken wie: “ Was, wenn da plötzlich ein Mann vor dir steht und dich brutal vergewaltigt? Was, wenn da ein Mann auftaucht und dich töten möchte? Sich an dieser Tat aufgeilt? Was, wenn diese Gedanken plötzlich jetzt real werden in meinem Erleben. Nicht nur in meinen Gedanken, sondern auch im Außen.” 


Ich drehte mich um und verließ den Wald so schnell ich konnte.  


Meine Kindheit hatte mich definitiv geprägt. Zu viel Aktenzeichen XY... geschaut. In jeder Sendung wurde damals irgendeine Frau, ein Mädchen oder ein Junge im Wald vergewaltigt, grausam getötet und irgendwie vergraben oder erdrosselt liegen gelassen.  

Jedes Märchen erzählt Geschichten, in denen im Wald immer etwas schreckliches passiert. Ich denke da an Hänsel und Gretel, an Schneewittchen, Brüder Grimm, Rotkäppchen...ich mochte diese Geschichten nicht. Ich fand sie immer furchterregend und gar nicht lieblich. 


Doch dieses Aktenzeichen XY.. gibt es immer noch. In Indien, in Somalia, beim Nachbarn oder in der eigenen Familie.  


Woher kommt diese Gewalt, dieses Verlangen von Kindsmissbrauch, Vergewaltigung und Tötung?  


Unsere Sexualität ist gegeben. Ich behaupte seit Geburt an. Unsere Gedanken bestimmen, wie und was wir als “geil” “lustvoll” “anziehend” “sexy” empfinden.  


Unsere Gedanken verbunden mit den Gefühlen und dem Trieb, den sie in uns auslösen, geben unserer Art der Sexualität einen Ausdruck.  


Ein Mann, welcher sich aufgeilt an einem minderjährigen Mädchen, es vergewaltigt und tötet, lässt sich von seiner Unbeherrschbarkeit leiten, welche seine Gedanken verbunden mit dem Gefühl der Macht und der Geilheit auslösen.  


Diese Menschen kennen weder Ethik, Empathie noch Liebe. Sie werden gesteuert von ihren Gedanken und ihrem inneren sowie äußeren sexuellen Trieb.


Sie können dem nicht widerstehen.


Deshalb sind solche Menschen auch nicht therapierbar. Das ist nicht möglich. Die Gedanken werden immer bleiben...sie gehen und kommen... und mit ihnen auch der Trieb zu töten.  


Es gibt jedoch auch Menschen, die wissen um ihre unmoralischen Neigungen, kennen eine gewisse Ethik, verfügen über eine Spur von Empathie und Liebe. Diese Männer werden die Grenzen im Wald nicht überschreiten. Sie bleiben in ihrer Phantasiewelt und werden ihr Leben lang versuchen, sich unter Kontrolle zu halten.  


Und was tun, wenn da ein Mädchen oder ein Junge sitzt, dem genau solche Grausamkeiten angetan wurden? Was, wenn mein Sohn von einem Fremden oder von jemand Bekanntem missbraucht werden würde?


Es gibt eine Ur-Angst die uns Menschen durchs Leben begleitet: Die Ur-Angst vor dem Schmerz und dem Tod. Jede deiner angstvollen Geschichten beziehen sich am Ende auf den Schmerz und den Tod. Genauso wie meine Geschichte mit dem Wald.


Gibt es eine Schuldfrage? Nein. 


Gibt es verlorene Seelen? Ja. 


Gibt es eine Gerechtigkeit? All das, was du an Gedanken und Energie aussendest, kommt im irdischen Leben zu dir zurück. 


Gibt es eine Chance auf Heilung? Ja. Deine Seele kennt keine Gedanken und kein Urteilen. Sie kennt kein Gut und Böse. Sie ist Liebe. Du findest deine Heilung in der Stille. Im Sein des jetzigen Momentes. Beim bewussten Ein- und Ausatmen. Heilung ist kein Ziel, welches du verfolgen und erreichen kannst. Heilung geschieht einfach.


Ich bin nicht das, was mir passiert ist. Ich bin das, was ich entscheide zu werden.

Autorin Tanja Eberle

18.04.2025

 
 
 

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