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Was ist der Tod?



 

Diese Frage stellte mir vor einigen Tagen mein 8-jähriger Sohn. Eine schlichte und einfache Frage wie es scheint. Ich betrachtete sein junges, zartes Gesicht und dachte nach.

 

Den Tod verbinden wir meistens mit dem Körperlichen. In Wikipedia finde ich folgende Aussage:

 

Aufhören, Ende des Lebens; Augenblick des Aufhörens aller Lebensfunktionen eines Lebewesens

 

Doch ist dem wirklich so? Nein, das steht schon mal fest. Der Tod beendet nicht das Leben. Leben kann nicht sterben. Und doch ist es wie in Wikipedia beschrieben der Augenblick des Aufhörens aller Lebensfunktionen eines Lebewesens. Der Geist hört auf zu denken. Das Herz hört auf zu schlagen.

 

Und was ist mit der Seele? Die Seele verlässt im Augenblick des Todes den Körper und den Geist. Wir können also durchaus feststellen, dass die Seele das Leben widerspiegelt. Der Tod ist nicht das Gegenteil von Leben. Das muss verstanden sein. Der Tod beendet «etwas». Gleichzeitig wird etwas Neues geboren. Das Leben beinhaltet somit das Sterben und Geboren werden. Der Tod beschreibt einfach «nur» diesen Zustand. Weshalb haben wir trotzdem solche Angst vor dem Tod? Weshalb zählt der Tod zu unserer Ur-Angst?


Wie bereits in meinem Taschenbuch beschrieben, gibt es eine Ur-Angst vor dem Schmerz und dem Tod. Jede Angst, welche ich kenne, sei es: Angst vor einer Spinne, Höhenangst, Angst die Strasse zu überqueren, Angst eine Prüfung zu verhauen ect. lässt sich mit der Ur-Angst erklären.

 

Hinter all diesen Ängsten steht die Ur-Angst vor dem Schmerz und dem Tod. Du kannst es selbst in deinen Gedanken beobachten.

 

Zurück zur Frage: Weshalb ist der Tod unsere Ur-Angst? Weil wir loslassen müssen. Weil wir etwas, das uns im Leben vertraut war, nicht mehr haben, uns nicht mehr daran orientieren können, uns nicht mehr drauf verlassen können, wir einen Teil unserer Identität verlieren. Wir sind keine Mutter mehr, keine Tochter, wir verlieren einen Teil unseres ICH. Das wollen wir nicht. Das will unser ICH/EGO schlichtweg nicht.

 

Der Tod verändert das Leben und unsere Identität!

 

Und davor haben wir Angst. Wir wissen nicht, was danach kommt.


Autorin Tanja Eberle

 

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